Deutschlands Gärten und Parks
regional & international
Gärten sind Liebesbriefe an die Welt. (Peter Joseph Lenné)
Von Peter Josef Lenné über Karl Foerster bis Wolfgang Oehme, deutsche Gartenkünstler und Pflanzenzüchter genießen weltweite Anerkennung. Ihre Konzepte prägen die moderne deutsche Gartenkultur. Naturnähe, Nachhaltigkeit und Design gehen eine geniale Verbindung ein.
Der Stauden-Senkgarten von Karl Foerster
Eine Gegensatzgestaltung von Natürlichkeit und architektonischer Strenge.
Wer Herbstgarten sagt, muß auch Silberfahnengras, Kupferhirse und Lampenputzergras sagen. (Karl Foerster)
Die Hauptattraktion ist der weltweit berühmte Senkgarten mit seiner Länge von 45 m und einer Breite von 25 m. Er wurde nach dem Vorbild der sogenannten ‘sunken gardens‘ englischer Landhausgärten konzipiert. Die Grundstruktur ist in ihrer geometrischen Form der gerade aufkommenden Reformgartenbewegung verpflichtet. Karl Foerster versuchte hier den architektonischen und den natürlich stilisierten Garten zu vereinen. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Senkgarten von Hermann Mattern durch den Einbau von Trockenmauern, Wegen und Treppen überarbeitet. Der Kontrast zwischen der geradlinig gebauten Anlage und den üppig wachsenden Pflanzen wird so noch besser ersichtlich.
Die Pflanzenauswahl hat zwei Schwerpunkte. Um das mitten im Garten liegende Wasserbecken gruppieren sich Uferstauden wie z.B. die Schwertlilie. In den umliegenden Beeten wachsen Trollblumen, Wiesenrauten, Goldranunkeln, Bambus, Taglilien sowie Sonnenhut, Dahlien und Iris und leuchten mit ihren kräftigen Farbeffekten um die Wette. Hier sind auch viele der von Karl Foerster gezüchteten Prachtstauden beheimatet. Besonders hervorzuheben sind dabei Phlox, Rittersporn, Sonnenbraut, die Herbstaster und die Herbstchrysanthemen. Auch an den Herbstaspekt hat der Züchter gedacht. Mächtige Gräser wachsen in den Beeten und wiegen sich sachte im Wind. Überall in den Trockenmauerfugen gedeihen Steingartengewächse und brechen so die harte Form des Natursteins optisch auf.
Bis 2010 führte Karl Foerster‘s Tochter Marianne Foerster den Garten fort. Heute gehört er der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Bonn.
Frühmorgentliche Herbstimpressionen!
Öffnungszeiten:
Oktober bis März:
von 9:00 Uhr bis zur Dämmerung (ca.17:00 Uhr)
April bis September:
von 9:00 Uhr bis zur Dämmerung (ca. 21:00 Uhr)
Adresse:
Am Raubfang 6
14469 Potsdam
Der Piet Oudolf-Garten
Im Kurpark des Gräflichen Park Hotel & Spa in Bad Driburg.
Im Gräflichen Park in Bad Driburg schuf Piet Oudolf, ein niederländischer Gartenkünstler und Gräserexperte, in enger Zusammenarbeit mit Graf Marcus und Gräfin Annabelle von Oeynhausen-Sierstorpff einen nachhaltigen Garten mit „kleinen topographischen Andeutungen“. Die pflanzlichen und formalen Details des neuen Gartens wurden von den Gärtnern des Gräflichen Parks ab September 2008 realisiert. Oudolf setzt immer in seinen Gärten vor allem Gräser und Stauden ein. Dabei wurden nach der präzisen Planung von Oudolf zehntausende aufeinander abgestimmte Pflanzen gesetzt. Gräser bringen für ihn Spontanität und Wildheit in den Garten. Daneben gibt es eine große Anzahl von Stauden, darunter zahlreiche Sorten von Achillea, Annemonen, Astern, Echinacea, Geranien, Iris, Limonen, Salbei und Veronica. Piet Oudolf möchte, dass seine Gärten das ganze Jahr über wirken, so auch im Winter. Dazu verwendet er Stauden mit dramatischen Samenköpfen, die im Herbst nicht zurückgeschnitten werden und somit in der blätterlosen Jahreszeit als zusätzliches Gestaltungselement dienen. Obwohl Oudolf Strukturen für wichtiger hält als Farben, sind seine Gärten meist in den Tönen Lila, Purpur und Orange sowie verschiedenen Brauntönen angelegt. Eine Besonderheit hier in Bad Driburg sind einige Magnolienbäume, die im Westen eine starke Kulisse, einen schönen Abschluss und eine Überleitung in den historischen Parkteile bilden.
Das Werk von Piet Oudolf wurde im Frühjahr 2012 in enger Abstimmung von der Niederländerin Jacqueline van der Kloet mit zahlreichen Frühblühern bereichert. Sie gilt als Grande Dame der „Bloembollen“. So wird der Staudengarten bereits nach der Schneeschmelze zu einer Attraktion, bevor sich die Staudenpflanzen im Juni zu ihrer vollen Blüte entfalten. Jetzt erinnert die Gartenlandschaft schon im Frühling an ein impressionistisches Gemälde.
Herbstliche Parkimpressionen!
Öffnungszeiten:
täglich von 8 bis 18 Uhr
Adresse:
Brunnenallee 1
33014 Bad Driburg
Der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof e.V.
Der Hermannshof, ein 2,2 ha großes Anwesen mit klassizistischem Herrenhaus, blickt auf eine über 200 Jahre alte Gartentradition zurück.
Seit 1888 ist er im Besitz der Industriellenfamilie Freudenberg. 1981 bis 1983 wurde der Park zu einem öffentlichen Schau- und Sichtungsgarten für Stauden umgestaltet.Er zählt heute zu den lehrreichsten Gärten in Deutschland. Die Unternehmensgruppe Freudenberg und die Stadt Weinheim unterhalten diese Anlage privat.
Hier sehen Sie interessante und bewährte Pflanzenkombinationen und können die zugrunde liegenden Gestaltungsprinzipien entdecken. Der Garten ist zu jeder Jahreszeit sehr zu empfehlen, nicht nur im Sommer.
Spätsommerliche Staudenbeete breiten sich im Sichtungsgarten aus.
Öffnungszeiten:
Sommerhalbjahr täglich
März und Oktober:
10.00 – 18.00 Uhr
April bis September:
10.00 – 19.00 Uhr
Winterhalbjahr
Montag bis Freitag, nicht an Feiertagen
November bis Februar:
10.00 – 16.00 Uhr
Adresse:
Babostraße 5,
69469 Weinheim / Bergstraße