Gartenromane
Spannendes, Erstaunliches, Überraschendes, Liebevolles, Tragisches.
Wer an Gartenbücher denkt, hat meist opulente Bildbände und Pflanzenenzyklopädien vor Augen. Eine Flut von Eindrücken und Informationen überrollt uns. Doch Gärten spielen auch in belletristischen Werken häufig eine entscheidende Rolle.
Nach und nach finden Sie hier Schätze, die wir gelesen haben und Ihnen empfehlen. Schauen Sie immer mal wieder vorbei! Und genießen Sie spannende Leseabende im eigenen Garten.
„Die Perspektive des Gärtners“
Hakan Nessers neuestes Kriminalstück besticht durch ein literarisches Gartenmotiv. Denn Nesser macht den Roman, den sein Protagonist schreibt, zum Titel seines eigenen Werkes: „Die Perspektive des Gärtners“.
Und darum geht es: Erik Steinbeck ist Schriftsteller und begegnet bei der Lesung seines neuen Buches seiner zukünftigen Frau. Das Ehepaar bekommt eine Tochter, die im Alter von vier Jahren entführt wird. Niemandem gelingt es, sie wiederzufinden. Die Steinbecks ziehen schließlich nach New York und wollen einen Neuanfang wagen.
Wenn dies gelänge, wäre es kein Nesser. (btb Verlag)
„Pinnegars Garten“
von Reginald Arkell (1882-1959) ist ein kleines sprachliches Wunderwerk, verfasst 1950.
Es erzählt von einem Findelkind: Bert Pinnegar. Früh entdeckt Bert seine Liebe zu Pflanzen und findet seinen Platz im Leben als Gärtner in einem Herrenhaus. Arkell, eigentlich Texter für Theater und Musicals, begeistert durch seinen feinen, stillen Humor und die Garten- und Pflanzenbeschreibungen.
Nicht von ungefähr ist das Buch der britische Klassiker des Gartenromans. (Unionsverlag)
„Der geheime Garten“
Die Autorin Frances H. Burnett (1849-1924) ist vor allem bekannt durch „Der kleine Lord“. 1911 veröffentlicht, wurde „Der geheime Garten“ promt stumm verfilmt, Tonfilme, Serien und ein Musical folgten.
Protagonistin ist die kleine Mary, die in Indien verwöhnt, aber von ihren Eltern vernachlässigt aufwächst. Als sie Waise wird, muss sie nach England zu ihrem Vormund Mr. Craven und auch er gibt Mary desinteressiert in die Obhut seiner Diener. Sie erobert nach und nach das Anwesen und trifft unverhofft auf ein Kind: ihren todkranken Cousin Colin.
Eine zauberhafte Mutmachergeschichte – nicht nur für Kinder. (Insel Verlag)
„Gartengeschichten“
Dieses Buch dürfte ganz oben auf der Empfehlungsliste der Buchhändler stehen, wenn ein Präsent für Gartenliebhaber gesucht wird : Eva Demskis „Gartengeschichten“.
Die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin erzählt in ihren oft nur wenigen Seiten starken Betrachtungen von teils sehr persönlichen Erlebnissen rund um den Garten. Aber auch seinen kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Aspekten widmet sie sich. Immer aber geht es um das Verhältnis des Menschen zu seinem Garten. (Insel Verlag)
„Der andere Garten“
Nur vier Bücher in fast vierzig Jahren – und eines davon ist „Der andere Garten“. Francis Wyndham brauchte offensichtlich keine Routine, um Überzeugendes zu leisten. Für diese Geschichte erhielt er 1987 den Whitebread First Novel Award.
Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg lebt der 13-jährige Ich-Erzähler in Englands ländlicher Idylle. Wider die Langeweile freundet er sich mit der doppelt so alten Kay an. In dem Garten seines Vaters findet auch sie endlich einen Platz für ihre Tagträume und Eigenheiten.
Wyndham schreibt hinreißende Belletristik à la Henry James und Jane Austen. (Dörlemann Verlag)